Ehrenbürger

Kurzbiographien Ehrenbürger

Bild: Johannes Heidenhain GmbH

Dr. Johannes Heidenhain (1898 – 1980)

Johannes Heidenhain wurde 1898 als ältester Sohn in eine Berliner Industriefamilie geboren, sein Vater hatte sich 1889 mit einer mechanischen Werkstätte und photochemischen Gravieranstalt selbständig gemacht. Er studiert in Berlin Chemie und promoviert bei Otto Hahn und Lise Meitner. 1923 steigt er in den Betrieb seines Vaters ein und gründet diesen nach den Kriegswirren 1947 neu und zieht 1948 nach Traunreut. Hier beginnt die Erfolgsgeschichte des Unternehmens, das vor allem durch seine Ideen und persönlichen Patente beginnt und bis heute anhält. Bis 1970 bleibt er Geschäftsführer und übergibt danach seine Anteile an der Firma an die Dr. Johannes-Heidenhain-Stiftung, die seitdem verschiedenste Projekte in Traunreut und im Landkreis fördert.


Bild: Stadtarchiv Traunreut

Dr. Dr. Wendelin Stöttner (1905 – 1985)

Wendelin Stöttner wurde 1905 in Prien geboren und 1930 in Rom zum Priester geweiht. Er war von 1938 bis 1952 Diözesanjugendseelsorger im Bistum München. Als Diözesanjugendseelsorger war er Mitgründer des Vereins Jugendsiedlung Traunreut und kam 1952 als Stadtpfarrer nach Traunreut. Bis zu seinem Tod 1985 war er, mit und ohne Fahrrad, immer für die Bürger Traunreuts da. Seine den Menschen zugewandte Art und seine anpackende Art in den Gründungsjahren Traunreuts sind bis heute unvergessen und viele Anekdoten über seine Tätigkeit als Pfarrer sind bis heute lebendig. Er war der Hauptmotor für den Bau der katholischen Kirche 1954, verschiedener Kindergärten und der Initiator der Traunreuter Stadtfests.   


Bild: Stadtarchiv Traunreut

Walter Mohr (1908 – 2003)

Der gebürtige Münchner Walter Mohr war ab 1943 Leiter der Verlagerungsbetriebe der Siemens-Schuckert Kleinbauwerke, deren Berliner Betrieb während der Bombardierung Berlins komplett zerstört wurde. Er zog mit den Maschinen und Mitarbeitern des Werks von Berlin zunächst ins Elsass und dann nach Hof in Oberfranken. Nachdem dort die Fabrikationsräume zu klein wurden entschied er sich das Werk in der ehemaligen Heeresmunitionsanlage St. Georgen, dem heutigen Traunreut, anzusiedeln. Ab 1949 produzierte die Siemens in Traunreut und hatte schon 1950 über 1000 Mitarbeiter. Neben dem Aufbau der Fabrik machte sich Walter Mohr auch um das Gemeinwesen in Traunreut verdient. Neben der unermüdlichen Wohnbautätigkeit der Siemens und dem Aufbau der Fabrik war er nicht nur an nahezu allen Vereinsgründungen in Traunreut beteiligt sondern auch bei allen wichtigen, frühen Momenten von Traunreut beteiligt. So gilt er als der Urheber des Namens „Traunreut“, der „Rodung an der Traun“, auch soll er entscheidend an der Finanzierung der katholischen Kirche beteiligt gewesen sein. Nach seiner Versetzung in den Vorstand der Siemens 1957 blieb er Traunreut stets eng verbunden, dementsprechend wurde die Realschule Traunreut nach ihm benannt.  


Bild: Stadtarchiv Traunreut

Franz Ebert (1909 – 1989)

Geboren in Ottowitz im Sudetenland kam Franz Ebert mit seiner Familie 1949 nach Traunreut. Er gründete 1952 in Traunreut eine Installateurfirma, war von 1951 bis 1973 als Mitbegründer der Wahlgemeinschaft Traunreut Mitglied im Gemeinderat, 2. Bürgermeister von 1960 bis 1972, im Kreistag von 1956 bis 1984 und Kreisheimatpfleger von 1972 bis 1984. Sein Wirken war immer auf die Integration der Vertriebenen in Altbayern gerichtet, gleichzeitig sind seine Verdienste um die Geschichte Traunreuts und des Landkreises und dessen Früh- und Vorgeschichte immens.


Franz Haberlander - Altbürgermeister
Bild: Stadtarchiv Traunreut

Franz Haberlander (1915 – 1992)

Franz Haberlander, geboren 1915 in Teisendorf, war 1. Bürgermeister von Traunreut von 1958 bis 1984. Die Amtszeit Franz Haberlanders ist geprägt von Traunreuts Wachstum. Es vergrößert sich von einer Gemeinde mit etwa 5000 Einwohnern auf eine Stadt mit etwa 20.000 Einwohnern, auch durch die Integration der Gemeinden Stein an der Traun, Pierling und Traunwalchen. Verschiedene Infrastrukturprojekte wie der Bau des Gymnasiums in städtischer Trägerschaft, das nach ihm benannte Freibad und verschiedene Neubausiedlungen machen diesen Aufstieg Traunreuts möglich. Durch seine hemdsärmelige Art begleitete und bestimmte Franz Haberlander das Werden Traunreuts in außerordentlichem Maße.


Foto: Stadtarchiv Traunreut

Ludwig Geisinger (1915 – 2005)

Ludwig Geisinger, gebürtiger Oberwössener, war von 1955 bis 1989 katholischer Seelsorger von Sankt Georgen. Vorbildhaft kümmerte er sich um die dortige Gemeinde und hatte große Verdienste um die denkmalpflegerische Erhaltung der Kirchen in Irsing und Sankt Georgen. Die Stadt Traunreut verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde zu seinem goldenen Priesterjubiläum und Abschied von Sankt Georgen 1989.


Bild: Stadtarchiv Traunreut

Antonio Simeoni

Antonio Simeoni war Bürgermeister von Nettuno von 1973 bis 1990. Geboren in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war er die prägende lokalpolitische Gestalt des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts in der Traunreuter Partnerstadt Nettuno. Er war die treibende Kraft auf italienischer Seite für die langanhaltende sehr aktiveVerbindung der Städte Nettuno und Traunreut. Ihm wurde für seine Verdienste für diese Städtepartnerschaft die Ehrenbürgerwürde zum 15jährigen Jubiläum der Partnerschaft verliehen.  


Bild: Alois Glück

Alois Glück

Alois Glück wurde 1940 in Hörzing geboren und ist also der einzige Ehrenbürger der Stadt, der in den heutigen Stadtgrenzen geboren wurde. Er trat 1958 in die CSU ein, war von 1970 bis 2008 Mitglied des bayerischen Landtags, von 1988 bis 2003 Fraktionsvorsitzender der CSU und von 2003 bis 2008 Landtagspräsident.  In Traunreut war er von 1978 bis 1982 Mitglied des Stadtrates. Seit dem Ende seiner aktiven politischen Zeit ist er in Traunreut, im Landkreis, bayern- und bundesweit ehrenamtlich engagiert. So war er von 2009 bis 2015 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, 2019 moderierte er den runden Tisch nach dem erfolgreichen Volksbegehren „Artenvielfalt und Schönheit“ mit Vertretern aller gesellschaftlichen Gruppierungen.


Ehrenbürger der Altgemeinden:

Traunwalchen

Bild: Wolf Förster

Carl Orff (1895 – 1982)

Der Komponist und Musikpädagoge wurde 1978 anlässlich der Namensgebung der „Carl-Orff-Schule Traunwalchen“ mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Traunwalchen bedacht. Sein bekanntestes Werk ist die Neuvertonung der Carmina Burana. Neben seinen Kompositionen ist die Orffsche Musikpädagogik weit verbreitet. Diese Pädagogik will Kinder zum elementaren musizieren anregen und verbindet die Musik mit den Elementen Sprache und Bewegung. Carl Orff besuchte die nach ihm benannte Schule in Traunwalchen 1979.


Stein an der Traun

Bild: Stadtarchiv Traunreut

Fritz Stimmelmayr (1904 – 1983)

Der Münchner Fritz Stimmelmayr war Regierungsbaudirektor und an leitender Stelle federführend für den Bau der Wasserversorgung in St. Georgen und Stein an der Traun verantwortlich. Er war der Kommune beim Bau sehr wohlgesonnen und wurde zur Einweihung der Wasserversorgung 1959 mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Stein an der Traun geehrt.